Haben Sie das schon mal erlebt: Sie sitzen in einem Vortrag oder hören eine Präsentation, in der eine Dienstleistung oder ein Produkt vorgestellt und erklärt wird.
An sich finden Sie die Dienstleistung oder das Produkt interessant, aber leider fühlen sich nach der „Erklärung“ kein bisschen schlauer. Den Kern haben Sie nicht verstanden. Einige mag das an die früheren Mathematikstunden oder Grammatik-Übungen erinnern.
Zur Mathe- oder Französisch-Stunde musste man damals weiterhin gehen. Die Konsequenz aber im Moment der Produkterklärung ist: Sie vertrauen dem Service bzw. der Marke nicht und suchen nach dem Vortrag nach einem anderen Unternehmen, dass den gleichen Service besser erklärt.
Aber was macht eigentlich eine gute Erklärung aus? Und wie erklärt man etwas richtig, nicht nur in Erklärvideos, sondern auch in Präsentationen, Vorträgen oder E-Mails? Damit Sie Ihren Kunden und Kundinnen in allen Medienformaten bessere Informations-Erlebnisse bieten können, möchten wir als Experte für Erklärungen Ihnen ein paar Tipps dazu mit an die Hand geben.
Lassen Sie uns formal starten: Der Prozess des Erklärens ist durch 3 Merkmale gekennzeichnet:
• das Erklären findet als Interaktion zwischen einer erklärenden Person und mindestens einer zuhörenden Person statt.
• die erklärende Person hat gegenüber der zuhörenden Person einen Wissensvorsprung
• das Ziel der erklärenden Person ist es, der anderen Person etwas verständlich zu machen
Die Erklärende Person kann der oder die Verkaufsberater*in sein, wird im Marketing-Umfeld aber meist durch ein Medium ersetzt. In diesem Fall passiert keine direkte Interaktion, wodurch ein wichtiges Element wegfällt: Die Person, die etwas versehen möchte, hat bei einem Text, Video oder einer Präsentation erstmal keine Möglichkeit, Rückfragen zu stellen.
Deshalb ist es wichtig, möglichst so zu erklären, dass keine grundlegenden Fragen offen bleiben und Überzeugung stattfindet.
Anmerkung: Bedenken Sie, dass Menschen Sachverhalte unterschiedlich wahrnehmen und auch unterschiedlich lernen. Das heisst, der eine lernt eher visuell über Bilder, die andere kann am besten über Podcasts lernen. Deshalb sind Erklärvideos so beliebt: Sie werden verschiedenen Lerntypen gerecht.
Bevor Sie mit der Erklärung starten, betrachten Sie Ihre Zielgruppe: Wie viel Vorwissen hat Sie? Geht es um die Erklärung einer technisch hochkomplexen Maschine, die von Menschen gelesen wird, die bereits ein solides Vorwissen haben? Oder erklären Sie für Kinder, für die es gilt, erst einmal Grundlegendes zu erklären und Zusammenhang zu schaffen?
Bevor Sie also mit branchenspezifischen Worten oder komplexen Strukturen starten, fragen Sie sich, ob Ihre Zielgruppe eine Einordnung benötigt und das „Warum“ verstehen muss, bevor Sie anfangen, das „Wie“ zu erklären.
Das Warum kann dafür sorgen, dass mehr Interesse an der Erklärung entsteht. Anleitungen oder Rezepte sind z.B. eine sehr stumpfe Form der Erklärung. Sie werden meist aus einer intrinsischen Motivation heraus angeschaut. Schritt für Schritt wird erklärt, was zu tun ist – ohne viel „Drumherum“.
Erklärungen werden allerdings effektiver – und das gilt besonders, wenn Sie Ihre Produkte oder Dienstleistungen nicht nur erklären, sondern auch „schmackhaft“ machen möchten, wenn sie auch die Frage nach dem Warum miteinbeziehen. Warum braucht es die Dienstleistung? Welches Problem löst das Produkt oder warum braucht es die Zielgruppe, damit ein Wunschzustand erreicht wird? Inwiefern wird sich das Leben dadurch verbessern?
Das Warum können Sie im ersten Schritt der Erklärung einbinden: Hier wird das Problem der Zielgruppe adresseiert, oder alternativ der Wunschzustand gezeigt, mit dem sich die Zielgruppe identifizieren kann. Damit erzeugen Sie Aufmerksamkeit und erwecken den Wunsch, mehr über die Dienstleistung oder ein Produkt zu erfahren.
Wie löst sich das Problem? Oder wie sieht der Weg hin zum Wunschzustand aus? Das gilt es nun, Schritt für Schritt zu erklären. In diesem Moment kann das Produkt oder die Dienstleistung eingebracht werden, denn im besten Fall ist das die Lösung für Probleme Ihrer Zielgruppe oder führt sie hin zum Wunschzustand.
Anders als bei normalen Erklärungen (z.B. in der Schule), geht es in Dienstleistungs- oder Produktvideos auch darum, Vertrauen aufzubauen und von etwas zu überzeugen.
Deshalb ist es an dieser Stelle wichtig zu zeigen, dass das Produkt oder die Dienstleistung bereits andere überzeugen konnte. Vielleicht haben Sie schon einige Referenzen, sind lange am Markt und haben die entsprechende Branchenkenntnis, oder haben entsprechende Zertifikate. Ein gutes Mittel, um letzte Zweifel aus dem Weg zu räumen, ist sie zu adressieren. Damit können Sie der Zielgruppe Unsicherheiten nehmen.
Am Ende – nicht nur von Erklärvideos – kann eine Handlungsaufforderung, der sogenannte Call to Action, sinnvoll sein. Sagen Sie der Zielgruppe was zu tun ist – und wie der konkrete nächste Schritt aussehen würde. Natürlich ist dieser Schritt situations- und medienabhängig.
Es ist und bleibt eine Herausforderung: Inhalte und Erklärungen auf das Wesentlichste zu reduzieren. Fragen Sie sich immer wieder: Welche Informationen sind wirklich nötig, damit eine Person versteht, warum etwas funktioniert und wie. Ewig lange Vorträge, Texte, E-Mails, Videos mit einem Überfluss an Informationen werden weniger gut angenommen, als solche, die die wesentlichen Informationen enthalten und nicht unnötig in die Länge gehen.
Ein sehr schöner Effekt dieser Reduktion: Erklärungen verlieren an Komplexität. Und das erleichtert das Verständnis bzw. schafft „Lernerfolg“.
Es nützt nichts, sich aufs Wesentliche zu reduzieren und das dann in langen, verschachtelten Sätzen voll mit fremd- oder brancheninternen Worten zu beschreiben. Bleiben Sie – selbst bei der Zielgruppe mit Vorwissen – bei einfacher Sprache und möglichst kurzen Sätzen.
Informationen oder Erklärungen können leichter aufgenommen und behalten werden, wenn sie über anschauliche Geschichten vermittelt werden. Die Story macht die Erklärung interessant, spannend und animiert zum „Dabeibleiben“.
Dieser Punkt ist natürlich abhängig vom Medium – schreiben wir eine erklärende E-Mail benötigen wir natürlich kein Storytelling. Bei Vorträgen, Präsentationen und natürlich auch in Erklärvideos sind Geschichten jedoch Teil einer guten Erklärung.
In einem unverbindlichen und kostenfreien Gespräch finden wir heraus, wie Sie Ihren Service, Ihr Produkt oder Ihr Thema anschaulich erklären – und welches das beste Medium dafür ist. Schreiben Sie uns doch mal!
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